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Verringerung des Risikos der Übertragung einer bakteriellen Kontamination durch Thrombozytenkonzentraten mittels Pathogenreduktion
Dr. Richard J. Benjamin, der über zehn Jahre lang Chief Medical Officer beim American Red Cross war und diese Position aktuell bei Cerus innehat, weist auf einen in der Literatur umfassend dargestellten Zusammenhang hin: Die Raten von Sepsis und tödlichen Verläufen unterscheiden sich stark zwischen Ländern mit aktiver und passiver Hämovigilanz. Dies lässt darauf schließen, dass bei passiver Überwachung zu wenige Zwischenfälle erkannt und gemeldet werden.
Eine aktive Überwachung mit Kultivierung jeder Thrombozyteneinheit bei Ausgabe an Patienten führt zu einer rund 40-fach höheren Kontaminationserkennungsrate und einer 10-fach höheren Sepsiserkennungsrate.[1] Bei der passiven Überwachung verlässt man sich auf ein ausreichendes Meldeverhalten der behandelnden Ärzte. Da eine Reaktion noch Stunden nach der Transfusion auftreten kann, sehen Ärzte nicht immer den Zusammenhang. Anzeichen und Symptome einer Sepsis werden dann eventuell nicht erkannt – umso mehr, als viele Ärzte mittlerweile eine falsche Vorstellung von absoluter Blutsicherheit haben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA trägt diesem Problem bei aktuellen Blutsicherheitsmaßnahmen Rechnung: In einem Leitlinienentwurf wird empfohlen, entweder eine Pathogenreduktion oder eine Sekundärtestung durchzuführen. Zur Sekundärtestung ist im Blutspendezentrum ein Kultursystem erforderlich, das im Krankenhaus durch einen Test am Ausgabeort zu ergänzen ist. Dr. Benjamin betrachtet die Pathogenreduktion als umfassendere und kostengünstigere Lösung. Seiner Ansicht nach sorgt die Pathogenreduktion in Bezug auf Bakterien für beruhigende Sicherheit, sofern sie innerhalb der empfohlenen Frist und mit einer effizienten Pathogenreduktionstechnologie ausgeführt wird.
Eine Kontamination von Thrombozytenkonzentraten erfolgt oft bei der Entnahme. Die Anfangskontamination ist oftmals sehr gering, kann aber innerhalb von kurzer Zeit ein gefährlich hohes Niveau erreichen. Um Bakterienkonzentrationen zu vermeiden, die Patienten gefährlich werden könnten, sollte die Pathogenreduktion wenn möglich bald nach der Entnahme erfolgen. Ob die Thrombozyten aus Vollblut- oder Aphereseentnahmen stammen, spielt eine Rolle für das Zeitintervall bis zur Pathogenreduktion. Beim INTERCEPTTM Blood System für Thrombozyten beträgt das Zeitfenster für absolute Sicherheit bei der Behandlung von Apheresethrombozyten 24 Stunden. Labortests haben gezeigt, dass es bei einer Verzögerung von bis zu 30 Stunden gelegentlich zu größeren Sprüngen mit anfänglich sehr hohen Bakterienzahlen kam.[2] Bei Thrombozyten aus Vollblut kann die Zeitspanne länger sein: Das Buffy-Coat-Pooling muss innerhalb von 23,5 Stunden und die nachfolgende Pathogenreduktionsbehandlung innerhalb von 12 Stunden erfolgen. Bei Überschreitung dieser Zeitempfehlungen steigt das Risiko für einen gelegentlichen Bakteriendurchbruch allmählich an.
Nicht alle verfügbaren Pathogenreduktionstechnologien bieten dieselbe Leistung. Wenn 99,9 Prozent der Bakterien in einem Beutel abgetötet werden, ist das einfach nicht gut genug. Selbst eine sehr kleine Menge vitaler Bakterien kann sich innerhalb von ein bis zwei Tagen so stark vermehren, dass für Patienten tödliche Konzentrationen erreicht werden. In Blutspendezentren oder Krankenhäusern, die eine Pathogenreduktionstechnologie implementieren möchten, sollte deshalb auch die Robustheit des gewünschten Systems geprüft werden. Durch die erwähnten Sicherheitsmargen ist das INTERCEPT Blood System sehr robust und deshalb auch sehr gut zur Unterstützung verschiedener Betriebsabläufe geeignet.