Lücken der aktuellen Strategie für Blutsicherheit

Bei den meisten aktuellen Sicherheitsstrategien wird ein reaktiver Ansatz verfolgt. Voraussetzungen für den Test auf Pathogene sind Bekanntheit des Pathogens und Verfügbarkeit eines entsprechenden Assays. Da es bei serologischen Tests sowie Tests auf PCR-Basis (Polymerase Chain Reaction, Polymerase-Kettenreaktion) ein Zeitfenster gibt, das nötig ist, um das Vorhandensein von ausreichendem Ausgangsmaterial  für den jeweiligen Test zu gewährleisten, ist die Effektivität eingeschränkt; unter Umständen werden Kontaminationen nicht erkannt. Für viele neu auftretende oder wieder aufkommende Pathogene sind keine Tests verfügbar bzw. werden Tests nicht routinemäßig eingesetzt. Wenn weitere Tests zum Einsatz kommen, ist das nicht nur mit zusätzlichen Kosten verbunden, sondern auch mit einer Verringerung der Blutkomponentenmenge durch die zusätzliche Probennahme. Zudem erhöht sich der Arbeitsaufwand im Blutspendezentrum, und die Verfügbarkeit der Produkte verzögert sich.