Spezielle Wirkungsweise

Amotosalen hat eine sehr hohe Spezifität für Nukleinsäuren. Es weist eine minimale Interaktion mit Proteinen und anderen Zellbestandteilen auf, sodass die funktionellen Eigenschaften von Blutkomponenten erhalten bleiben.

Amotosalen ist gut wasserlöslich und kann Zellmembranen, Bakterienwände und Virushüllen schnell durchdringen. Nach dem Eindringen in die Zelle bleibt die Struktur von Amotosalen unverändert, sodass es sich auch außergewöhnlich gut für die Inaktivierung intrazellulärer Pathogene eignet.

Amotosalen weist keine Sequenzspezifität auf und ermöglicht dadurch die effiziente Inaktivierung eines breiten Spektrums von Pathogenen.

Die hohe Frequenz der Interaktion zwischen Amotosalen und den Pyrimidinbasen macht die Replikation und Transkription von Genen unmöglich; zudem werden dadurch die DNA-Reparaturmechanismen von Pathogenen gehemmt.

Die Vernetzung zwischen Amotosalen und Nukleinsäure erfolgt ausschließlich unter UVA-Licht. Dieser Umstand sorgt für weitere einzigartige Sicherheit: Die Reaktion kann ex vivo einfach durch Ein- und Ausschalten der Lichtquelle genau kontrolliert werden.

Das Illuminator-Gerät wurde speziell entwickelt, um die Blutkomponenten nur UVA-Licht auszusetzen, da Licht mit kürzeren Wellenlängen, wie UVB- oder UVC-Licht, sich durch Generierung von aktiven Sauerstoffspezies negativ auf Thrombozyten und Proteine auswirkt1.

Da reines UVA-Licht verwendet wird, ist für die Thrombozytenkonzentrate nach Abschluss des Beleuchtungsschritts kein Schutz vor sichtbarem Licht erforderlich.

 

Quelle:
1. Irsch et al. Transfusion Medicine and Hemotherapy 2011; Bd. 38, Ausgabe 1, Seite 19–31
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