Wie kommt es zur transfusionsassoziierten Graft-versus-Host-Reaktion?

Eine TA-GvHD kann auftreten, wenn in transfundierten Blutkomponenten enthaltene vitale T-Lymphozyten des Spenders im Empfängerorganismus eine Immunantwort gegen Gewebeantigene auslösen. Normalerweise werden Spender T-lymphozyten im immunkompetenten Empfänger schnell eliminiert, sodass eine TA-GvHD verhindert wird. Bei einem Patienten mit geschwächtem Immunsystem können die Spender T-Lymphozyten eventuell jedoch nicht beseitigt werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die HLA-Expression (humane Leukozyten-Antigene) der vitalen Spender T-Lymphozyten der HLA-Expression bei den T-Zellen des Empfängers ausreichend ähnelt. In diesem Fall erkennt das Immunsystem des Empfängers die Spender T-Lymphozyten nicht als fremd. Statt eliminiert zu werden, können diese expandieren und Empfängergewebe bzw. -organe angreifen, sodass es zur TA-GvHD kommt.

Dies sind die primären Risikofaktoren für TA-GvHD:

  • Zahl der transfundierten vitalen T-Lymphozyten
  • Grad der Immunschwäche des Empfängers
  • Ähnlichkeit der HLA-Expression (humane Leukozyten-Antigene) zwischen Spender und Empfänger
Quelle: Corash und L Lin, Novel processes for inactivation of Leukozyten to prevent transfusion-associated graft-versus-host disease, Bone Marrow Transplantation (2004) 33, 1–7